Der FC St. Pauli will aus der Jugend eine Tugend machen

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Beim FC St. Pauli genießt in diesen Tagen die Talent-Förderung eine ganz besondere Bedeutung. So wird etwa Nachwuchs-Spieler Maurice Litka mit einem Profivertrag ausgestattet. Bis zum 30. Juni 2018 wird nun der Kontrakt des universell einsetzbaren Offensiv-Spielers laufen. Auch Rechtsverteidiger Andrej Startsev soll weiterhin an die Kiezkicker gebunden werden.

Maurice Litka erhält einen Profi-Vertrag

Immer wieder hat der ehemalige U23-Trainer Thomas Meggle betont, dass allein die Leistung und nicht die Leistung für ihn ein ganz wesentliches Kriterium darstellen wird, wenn es um die Mannschaftsaufstellung geht. Vor dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf am kommenden Montag werden einige etatmäßige Stammspieler zurückkehren. Bisher haben ihn die jungen Spieler auch nicht enttäuscht, weshalb der Ex-Profi nun vor der Qual der Wahl stehen wird. Der technisch starke Mittelfeld-Kicker Maurice Jerome Litka hat sich mit zuletzt starken Leistungen einen Profivertrag verdient. Im September durfte der 18-Jährige zum ersten Mal gegen den TSV 1860 München in der 2. Fußball-Bundesliga spielen und hat sich seitdem bewähren können. Nun hat das Eigengewächs einen Vertrag bis zum Sommer 2018 unterschrieben. Sportchef Rachid Azzouzi kann dies gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ begründen: „Er ist Leistungsträger unserer U19 und hat schon sein erstes Spiel bei den Profis absolviert. Damit reden wir nicht nur über eine Durchlässigkeit zur Lizenzmannschaft, sondern wir setzen sie auch um.“

Nachwuchsarbeit gleiche Bedeutung für Bundesliga-Aufstieg

Auch Rechtsverteidiger Startsev soll zeitnah mit einem Profi-Vertrag ausgestattet werden. Sein Vertrag für die U23-Mannschaft ist nur noch bis zum 30. Juni 2015 gültig. Nun macht Azzouzi deutlich: „Wir sind in guten Gesprächen und werden zeitnah eine Lösung finden. Er hat sich über die U23 angeboten, hat seine Chance genutzt, und das wollen wir nun mit einem langfristigen Engagement belohnen." Der spielstarke Mittelfeldspieler Okan Kurt hat schon seit 2013 einen Kontrakt mit Gültigkeit bis zum 30. Juni 2016. Auch Bentley Baxter Bahn (22/Mittelfeld), und Innenverteidiger Tjorben Uphoff (20) besitzen eine gute Perspektive im Team vom Millerntor und haben ihre Zweitliga-Einsätze bereits bestreiten können. Eine klare Botschaft vermittelt Azzouzi im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“: „Das ist kein neuer Trend. Das ist der Weg, den wir beschreiten. Die Nachwuchsarbeit ist für mich genauso wichtig wie ein Aufstieg in die 1. Liga.“

Zwei Millionen Investition jährlich in NLZ

Man will sich keine teuren Spieler einkaufen, wie auch Azzouzi nun klar zum Ausdruck bringt, wenn er zu berichten weiß: „Sicherlich haben wir Nachteile im wirtschaftlichen Bereich. Eben deshalb setzen wir verstärkt auch auf eigene Talente.“ Durch die Einbindung von eigenen Nachwuchsspielern soll auch die Identifikation gesteigert werden. So steckt der FC St. Pauli jährlich rund zwei Millionen Euro in das mit drei Sternen ausgezeichnete Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) hinein. Auch neue Fußballplätze sollen an der Kollaustraße entstehen. Der Sportmanager kann begründen: „Ein ganz wichtiges Projekt. Wenn alles an einem Ort ist, ist das eben auch besser.“

Empen und Rosin stehen in den Startlöchern

Ein ganz wesentlicher Punkt wird sein, dass die talentierten Eigengewächse aus nächster Nähe den Kontakt zur Profi-Mannschaft erhalten. Azzouzi sieht darin eine ganz besondere Art der Motivation: „Die Jungs haben ihre Möglichkeiten bekommen und sie auch genutzt. Das zeigt, dass man es bei uns bis in die 1. Mannschaft schaffen kann. Wir setzen es um – und erzählen nicht nur davon.“ Der 18-jährige Angreifer Nico Empen und der gleichaltrige Mittelfeld-Kicker Dennis Rosin aus der eigenen U19-Mannschaft sind weitere Kicker mit einer großen Perspektive, die schon bald Alternativen für den Zweitliga-Kader darstellen können.